Warten

Nun ergeht es uns wie so vielen Expeditionen in der Arktis: Wir warten auf die passenden Verhältnisse. Die Toleranzen hier oben sind klein. Die Naturkräfte variieren heftig. Ist in einem Jahr der Norden Spitzbergens rasch eisfrei, blockieren im anderen Jahr massive Treibeisfelder die Wasserstrassen dort oben. So scheint es in diesem Jahr zu sein.
Das Eis bewegt sich ständig: Wind, Meeresströmungen, Gezeiten und Temperaturen sind die Variablen. Wir müssen einfach warten, dass diese Variablen uns das Fenster nach Norden öffnen. Eine Tugend, die – je weiter der Alltag zuhause von der Natur entfernt ist – schwerer fällt.
Nach gründlicher Berücksichtigung aller Faktoren könnte sich zum Beginn der kommenden Woche im Zusammenhang mit einer Springflut ein Fenster öffnen. Montag ist für uns jetzt der Tag, an dem wir mit dem Boot Richtung Norden aufbrechen wollen.
Die Stimmung in der Gruppe ist gut, denn es gibt noch jede Menge zu tun. Unter anderem funktioniert die Technik für die Kommunikation mit der Außenwelt noch nicht so gut wie gedacht. Noch wird uns nicht langweilig …
Interview
Hinweisen möchten wir außerdem auf das gelungene Interview, das der Hamburger Journalist Frank Keil vor einigen Tagen mit Bjørn führte.