Kein Nansen und auch kein Johannsen

Nun verbringen wir einige ruhigere Tage bis zu unserer Abreise hier am Wahlenbergfjord. Die Tage vergehen mit kürzeren Touren und diversen Foto- und Filmaufnahmen, die noch ausstanden. Leichte Andrenalinschübe verursachen lediglich häufigere Eisbärenbesuche. Ob männlich oder weiblich, mit oder ohne Nachwuchs – die Bucht hier scheint nicht nur für uns Zweibeiner ein natürliches Heim zu sein. Eigentlich ständig sehen wir in einiger Entfernung irgendeinen Bären über einen Geröllhang laufen oder im selbigen stundenlang ruhen.
Danach schaut man dann gerne bei uns vorbei – es könnte ja sein, dass wir für sie eine Robbe erlegt haben. Ihnen selbst fällt das momentan schwer, da der Nordwind das Eis der kalbenden Gletscher sofort aus dem Fjord treibt. Merke: Wo kein Eis, da auch keine Robbenjagd!
Gestern kam hier im Lager Panik auf, als wir unser Kanu weit im Fjord treiben sahen. Einige höhere Wellen, ausgelöst durch heftiges kalben “unseres” Gletschers Bodleybreen, hoben das Kanu vom Land ins Wasser. Aber anstatt durch einen beherzten Sprung ins eisige Wasser, wir weiland Nansen auf Franz-Josef Land, als ihnen dort im Jahre 1895 das Kajak wegschwamm, pumpten Morten und Håvard in einem rekordverdächtigen Tempo das Expeditionsschlauchboot von Globetrotters Thomas Lipke auf und konnten damit das Kanu retten.